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Akkus und Batterien

Welche Batterien und Akkus sind die Richtigen für den Light Painter?

Ohne Licht kein Light Painting – ohne Strom kein Licht. Und da wir meist beim Light Painting keine Steckdose in der Nähe haben arbeiten wir mit batteriebetriebenen Lampen. Von der kleinen Taschenlampe mit der AA Batterie bis hin zum dicken Led-Scheinwerfer, wenn die Energiequelle leer ist stehen wir im Dunkeln. Also sollte man bei der Wahl des richtigen Energiespeichers nicht unbedingt nur auf den kleinen Preis achten. Da das Angebot an Batterien und Akkus unendlich groß ist, versuche ich mit diesem Artikel mal ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ich beschränke mich hier allerdings auf Akku-Typen, die wir auch im Light Painting verwenden. Darüber hinaus versuche ich, Dich nicht mit all zu vielen technischen Details zu langweilen. Dieser Artikel will und soll kein ausführlicher vergleichender Test sein. Ich habe nicht alle erhältlichen Akkus und Batterien getestet, da würde ich ein halbes Jahr an diesem Artikel sitzen und arm wäre ich dann auch. 


Batterie oder Akku?

Grundsätzlich sind aufladbare Energiespeicher ökonomisch und ökologisch die bessere Wahl, allerdings gibt es Situationen in denen man lieber zur Batterie greifen sollte. Wenn das Thermometer -10°C oder gar noch weniger anzeigt verlieren die meisten herkömmlichen Akkus fast ihre gesamte Kapazität. Mehr als 10% der Nenn-Kapazität haben die Akkus dann meist nicht mehr. Die Nenn-Kapazität wird grundsätzlich für 20°C angegeben. Bei Temperaturen darunter nimmt die Kapazität ab, bei höheren Temperaturen steigt sie. Allerdings sind hohe Temperaturen der Lebensdauer der Akkus sehr abträglich. Wer seine Akkus mehrfach Temepraturen von über 40°C aussetzt wird nicht lange Freude an den Zellen haben. 

Einige Batterien, wie zum Beispiel 1,5V Energizer Lithium haben bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt noch ungefähr 90% der ursprünglichen Kapazität. Bei starkem Frost kommen dann also diese “Einweg-Zellen” in die Lampe. AA-Zellen kosten ca. 1,50€ pro Stück. AAA etwas über 1€. Davon abgesehen setzen wir Batterien der Größe D (Mono) ein, weil die Auswahl an Akkus in dieser Größe recht eingeschränkt ist und die Akkus in dieser Größe recht teuer sind. Die einzigen vertauenswürdigen Akkus in dieser Größe sind Ansmann Zellen mit 10000mAh. Diese kosten ca. 12€ pro Stück. 20 Varta Industrie Batterien kosten ca. 17€. Mit den 20 Stück komme ich locker ein Jahr aus, so viele Lampen mit den Zellen haben wir nicht.

Bei einigen Größen ,wie zum Beispiel 18650, stellt sich allerdings die Frage nicht, in dieser Größe gibt es keine Batterien. Andersrum gibt es für einige Größen, wie Knopfzellen, keine Akkus. 


Welche Angaben stehen auf dem Akku oder der Batterie?

Immer angegeben wird die Bemessungsspannung in Volt. Für nicht wiederaufladbare Batterien also entweder 1,5V für runde Alkaliebatterien (AA, AAA usw.), 9V für Blockbatterien oder 4,5V für 3-zellige Flachbatterien. Darüber hinaus gibt es Knopfzellen und kleine runde Lithiumzellen (z.B A27) mit verschiedenen Spannungen (1,5V, 3V, 6V, 9V und 12V). Blei-Säure-Akkumulatoren haben eine Nennspannung von 2V pro Zelle. Üblich sind 6- oder 12-zellige Blöcke mit 12 bzw 24V für PKW und LKW. Für einige andere Einsatzzwecke, oder auch für Motorräder oder Oldtimer, gibt es 3-zellige Blöcke mit 6V. Die Akkus in diesem Artikel haben entweder 1,2V (NiMH) oder 3,7V (Li-Ion), andere Typen haben im Light Painting keine große Bedeutung.

Diese Spannung wird für den unbelasteten Akku im geladenen Zustand bei 20°C angegeben. Während des Ladevorgangs wird die Spannung des Ladegerätes erhöht und es fließt Strom vom Ladegerät in den Akku. Während der Entladung sinkt die Spannung und es fließt Strom aus dem Akku zum Verbraucher. Die Entladeschlussspannung wird nicht auf dem Akku angegeben. Diese findet sich, zumindest bei namhaften Herstellern, im Datenblatt. Man sollte nie einen Akku unter die Entladeschlussspannung entladen. Im schlimmsten Fall lässt sich der Akku danach nicht mehr aufladen. Auch wenn sich der Akku wieder reanimieren lässt hat er, gerade im Fall von Lithium-Ionen-Zellen einen recht großen Teil seiner Kapazität bei der Tiefenentladung verloren. Die Entladeschlussspannung für NiMH Akkus beträgt gewöhnlicherweise 1,0V, für Li-Ion-Akkus 2,5V. 

Auf allen Akkus findet sich als zweites die Angabe zur Kapazität. Diese wird für die Akkus in diesem Artikel immer in Milli-Ampere-Stunden (mAh) angegeben. Auf manchen Zellen befindet sich zusätzlich die Angabe in Watt-Stunden (Wh). Bei namhaften Herstellern stimmen diese Angaben, bei billigen No-Name-Akkus stimmt diese Angabe meist nicht annähernd. Kapazitäten von 9000mAh in einem 18650 Akku funktionieren schon rein physikalisch / rechnerisch nicht. Die Energiedichte lässt sich nicht unendlich steigern und diese Akkus sind ja schließlich auch nicht größer als die teureren Markenakkus. 

Diese Angabe beschriebt die gespeicherte Energiemenge. Nehmen wir mal als Beispiel 3000 mAh. Bei C1, also einstündiger Entladung, liefert der Akku also 3000 mA für eine Stunde, danach ist die Entladeschlussspannung (fast) erreicht. Die meisten Taschenlampen schalten schon vor Erreichen der Entladeschlussspannung ab, meist bei 2,7V. In der Realität hat solch ein Akku also eher 2600 bis 2800 mAh nutzbare Kapazität. Mit diesen Angaben kann man also die Laufzeit der Taschenlampe abschätzen. Nehmen wir mal als Beispiel die Fenix PD36R. In dieser ist eine Luminus SST-40 Led verbaut. Der maximale Strom, den diese Led verträgt ist 5 Ampere bei max 3,3V. In der Lampe steckt ein 21700 Akku mit 5000 mAh. Die Akkuspannung wird sich unter Last auf ca. 3,3 V einpegeln. Die Lampe würde also 1 Stunde in voller Helligkeit leuchten, wenn sie denn nicht zum thermischen Schutz nach 4 bis 5 Minuten die volle Helligkeit reduzieren würde. Wenn sie dauehaft eingeschaltet ist leuchtet sie also deutlich länger. Wenn ich sie nur mehrfach jeweils 1 Minute einschalte kann ich das ca. 60 Mal machen bis der Energiespeicher leer ist. Im Light Painting leuchtet man meist nicht längere Zeit mit der Lampe. Für die ausgedehnte Light Painting Nacht sollte ich also vorsichtshalber mindestens einen Ersatzakku im Gepäck haben.

Auf einigen Akkus finden sich Angaben zum maximalen Strom, den diese abgeben können. Für den Betrieb in Taschenlampen ist diese Angabe nicht wichtig. Keine Lampe zieht 30 oder 40 Ampere aus dem Akku. Das steht eigentlich nur für die Freunde der Elektro-Zigarette drauf. Die Dinger arbeiten zum Teil mit sehr kleinen Widerständen – 0,1 Ohm bei 3,7V sind 37 Ampere, also eigentlich ein Kurzschluss. Das machen die Zellen allerdings nur für kurze Zeit mit. Auf den Keeppower 18650 (im Titelbild liegend in der Mitte) ist zusätzlich der maximale Strom angegeben, den diese dauerhaft liefern können. Da stehen beeindruckende 10 Ampere drauf.

Darüber hinaus findet man noch Angaben zu den Ladezyklen des Akkus. Das steht zwar meist nicht auf der Zelle, aber im Datenblatt findet man das immer.


Richtiger Umgang mit Akkus

Egal ob NiMh, Blei-Säure oder Li-Ion Zellen, bestimmte Sachen mögen die wenigsten Akkus. Als Erstes sollte man Akkus nicht hohen Temperaturen aussetzen. Die Kapazität und die Lebensdauer leiden darunter. Umso höher die Temperatur, desto stärker ist dieser Effekt. Ich habe das mal getestet, also eigentlich habe ich Laufzeit und Temperaturverhalten von selbst gebauten Taschenlampen getestet und dafür einige Akkus dem sicheren Tod preisgegeben. Vor den Tests hatte ich die Kapazität mit einem “inteligenten” Ladegerät gemessen. Nach dem die Lampe nach ca. 20 Minuten Laufzeit die freundliche Oberflächentemperatur von 85°C erreicht hatte, hatte ich den Akku eigentlich schon abgeschrieben. Die Lampe leuchtete allerdings noch fast 40 Minuten weiter. Nach insgesamt 58 Minuten schaltete die Lampe auf 10% Helligkeit runter. Ich habe sie dann ausgeschaltet und sofort den Akku entfernt, die Temperatur des Akkus lag bei 45°C. Es ist davon auszugehen, dass diese zwischenzeitlich noch höher war. Danach habe ich den Akku in das Ladegerät gesteckt. Nach dem Aufladen zeigte das Display des Ladegerätes an, dass ca. 20% weniger Energie in den Akku geschoben wurden als beim letzten Aufladen vor dem Test. Mehr als 2 bis 3 Mal dürfte kaum ein Akku derart hohe Temperaturen überstehen. 

Man sollte Akkus und Batterien nie der Gefahr eines Kurzschlusses aussetzen und immer sicher in geeigneten Boxen oder Taschen aufbaren. Auch wenn viele 18650 Akkus einen eingebauten Schutz haben sollte man diesen nicht unbedingt auf Funktion testen. Also pack niemals die Akkus zusammen mit der Stahlwolle ein! Einige 18650 Akkus werden dann ganz schnell zum Polen-Böller, und so nebenbei fängt dann auch die Stahlwolle an zu brennen.

Auch tiefe Temperaturen mögen viele Akkus nicht besonders, zumindest wenn sie diesen öfter und für längere Zeit ausgesetzt sind. Wenn ein Akku mal für einige Stunden starkem Frost ausgesetzt wurde erholt er sich allerdings meist bei Erwärmung wieder und hat wieder seine ursprüngliche Kapazität. 

Dass man Akkus nicht starken mechanischen Beanspruchungen aussetzen sollte versteht sich sicher von selbst. Es besteht dann die Gefahr, dass der Akku zerstört wird und der Elektrolyt austritt. Das ist in keinem Fall lustig, in allen Akkus sind chemisch aggressive Substanzen enthalten wie zum Beispiel Schwefelsäure. Wer schon mal ein Elektrogerät gesehen hat, in dem die Batterien ausgelaufen sind weiß wovon ich rede. Wenn dann doch mal ein Akkugehäuse beschädigt ist solltest Du das Ding keinesfalls mit bloßen Händen anfassen.

Alle Akkus unterliegen einer Alterung. Li-Ion-Akkus verlieren innerhalb von 5 Jahren durchschnittlich 30-50% ihrer ursprünglichen Kapazität. Die Qualitätsunterschied sind allerdings recht groß. Gute Zellen halten durchaus länger, 10 Jahre sind bei pfleglichem Umgang durchaus realistisch. Billige Zellen sind zuweilen schon nach einem jahr ein Fall für den Sondermüll. Gegen diese Alterung kann man, von den Punkten oben abgesehen, wenig  machen. Die Lebensdauer kann man etwas verlängern wenn man die Akkus nicht dauernd bis zur Entladeschlussspannung entlädt und mit einem guten Ladegerät mit vernünftiger Lade-Kennlinie lädt. Dazu später mehr. Aber selbst wenn ich die Akkus unter Idealbedingungen lagere und benutze verlieren sie permanent Kapazität. 


1,2V NiMH Akkus

Eigentlich kann ich nur zwei NiMH-Akkus empfehlen, also genau genommen nur einen Typ: Panasonic eneloop bzw. die Ladda Akkus von Ikea. Wenn man die technischen Daten vergleicht, also Lade- und Entladeverhalten sowie die Kapazität liegt die Vermutung sehr nah, dass Ikea die enloops nur anders beschriftet.

Die schwarzen AA eneloops mit 2500mAh kosten im Viererpack ca. 14,50€, vier der kleineren AAA Variante kosten ca. 14,00€. Beim schwedischen Möbelhaus bezahlst Du sowohl für die AA Ladda sowie für die AAA Ladda 5,99€, beides jeweils im Viererpack. Da lohnt sich doch ein Ausflug ins Labyrinth mit dem Hotdog-Stand am Ende. Allerdings kann Ikea einfach den Lieferanten wechseln, ohne, dass sie das den Kunden erzählen müssen. Sie geben den Produzenten ja schließlich nicht an.

Wenn es etwas weniger Kapazität sein darf genügen vielleicht auch die weißen eneloops mit 1900mAh für die AA-Version, bzw. 750mAh in der Größe AAA.  Diese Zellen kosten jeweils ca. 10,00€ als Viererpack. Wenn man größere Mengen kauft spart man zum Teil deutlich. 

Im Gegensatz zu allen anderen NiMH-Akkus halten die eneloops auch über längere Zeit die Ladung. Nach einem Jahr sinnlosem Rumliegen haben sie noch ca. 90% der ursprünglichen Kapazität. Darüber hinaus nimmt die Ladung auch bei niedrigen Temperaturen nicht so stark ab. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt liefern sie noch ca. 80% der Bemessungskapazität, welche immer für 20°C angegeben wird. 

Sehr beeindruckend finde ich die lange Lebensdauer dieser Akkus. Einige haben wir schon seit ca. 6 Jahren im Einsatz. Ein merklicher Abfall der Kapazität ist bisher nicht zu verzeichnen. 

Andere NiMH Bauformen als LR03 (AAA) und LR06 (AA) setzen wir im Light Painting nicht ein, deshalb kann ich zur Qualität anderer Größen nicht viel Erhellendes schreiben.


18650 Lithium-Ionen-Akkus

18650 ist der von uns am häufigsten eingesetzte Akku-Typ. Von diesen habe ich aktuell ca. 150 Stück im Einsatz. Grundsätzlich gibt es zwei Arten 18650 Akkus, ungeschützte und geschützte. Gegen Kurzschluss geschützte Zellen sind einige mm länger als ungeschützte. Aus diesem Grund sind die Zellen nicht in jedem Fall kompatibel. Wir haben einige Lampen die entweder nur mit geschützten oder nur mit ungeschützten Akkus betrieben werden können. Entweder ist das Akku-Rohr zu kurz für geschützte oder zu lang für den sicheren Betrieb mit den kürzeren ungeschützten Zellen. In den meisten Taschenlampen funktionieren allerdings beide Arten. Ein weiterer Unterschied ist “Flat Top” und “Button Top”. Bei letzteren ist der Pluspol erhöht. Bisher hatte ich noch keine Taschenlampe in den Händen, in welcher nur eine der beiden Varianten funktioniert hätte.

Fenix verbietet für alle Taschenlampen den Betrieb mit ungeschützten Li-Ion-Akkus auch wenn sie passen würden. Das kann man jetzt natürlich einfach ignorieren, im Garantiefall könnte das dann allerdings Probleme geben. Einige andere Hersteller machen das ähnlich. Bei der billigen China-Lampe ist das meist nicht so, aber die geben auch keine 5-jährige Garantie auf die 3,50€-Funzel. 

Der Markt für 18650 Akkus ist fast unüberschaubar. Somit kann ich hier nur einen recht kleinen Teil der verfügbaren Akkus berücksichtigen. Auf jeden Fall solltest Du die Finger von No-Name Akkus mit zum Teil fantastischen Kapazitätsangaben lassen. Der Preis ist, gerade bei Li-Ion Akkus, nicht alles! Diese Dinger haben nur einen Bruchteil der angegebenen Kapazität und sind oft schon nach zehmaligem Aufladen ein Fall für den Sondermüll. Vor allem als “geschützt” beworbenene Billig-Akkus sind meist nicht geschützt. Da hat man dann zwar einen lustigen Böller für Silvester aber keinen vernünftigen Energiespeicher. In vielen Fällen ist im Gehäuse sogar ein kleinerer, gebrauchter Akku enthalten. Die Gehäuse werden dann noch mit etwas Sand aufgefüllt damit das ein halbwegs plausibles Gewicht bekommt. Also Finger weg von den bunten Billg-Akkus mit den 5000 oder mehr mAh!

Welcher 18650 Akku ist der richtige?

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten wie im Fall der NiMH-Zellen. Den einen, ultimativen Akku gibt es in dieser Baufrom meiner Meinung nach nicht. Wir verwenden meist sogenannte Rohzellen von verschiedenen Herstellern (LG, Sanyo, Sony, Samsung…). Keine Sorte ist, auch nach einigen Jahren und vielen Ladevorgängen, besonders positiv oder negativ aufgefallen. Die Kapazitätsangaben der Hersteller entsprechen den Tatsachen, eine Abweichung von mehr als 10% konnte ich bisher nicht feststellen. Du kannst also einfach die Rohzellen kaufen die von Kapazität und Preis Deinen Vorstellungen am nähsten kommen. Hier mal ein paar Links zu ungeschützten Rohzellen:
– Murata (ehm. Sony) VTC6 3120mAh 30A

– LG INR18660HG2 3,6V 3000mAh

– Samsung INR18650-29E 2900mAh

Alternativ kann man auch bei ebay mal nach gebrauchten Zellen Ausschau halten. Einige Händler bieten dort größere Mengen (50 bis 100 Stück) aus alten Laptops an. Die Zellen haben dann meist noch so ca. 50-80% der ursprünglichen Kapazität. Die Preise liegen bei ca. 1€ pro Stück; mehr würde ich keinesfalls für eine gebrauchte Zelle zahlen. Da kann man dann auch verschmerzen wenn 3 von den 100 Zellen nach dem dritten Ladevorgang das Zeitliche segnen. Bevor Du die Dinger im Light Painting benutzt solltest Du sie testen, also entladen und laden und zwischenzeitlich mal die Temperatur kontrollieren. Wenn Du während des Ladevorgangs Eier auf dem Akku braten könntest solltest Du diese Zelle aussortieren.

Wenn Du nur ‘ne Hanvoll Akkus brauchst weil Du nicht so viele Taschenlampen hast wie der verrückte Light Painter aus Berlin solltest Du besser auf geschützte 18650 Akkus zurückgreifen. Empfehlenswert sind ausschließlich Akkus von namhaften Herstellern mit realistischen Angaben zur Kapazität. Firmen wie Fenix, welche 1 Jahr Garantie geben, werden wohl kaum irgendwelchen Schrott mir falschen Angaben verkaufen. Die Kapazität wird korrekt angegeben, die Akkus sind langelebig und die Schutzschaltung funktioniert zuverlässig. Der ARB-L18-2600 mit 2600mAh kostet im Onlineshop von Fenix 9,99€, die Variante mit höherer Kapazität ARB-L18-3500 21,90€.

Darüber hinaus haben wir gute Erfahrungen mit Akkus von Efest und Keeppower gemacht. Der 3600mAh Akku von Keeppower ist allerdings mit 24,90€ auch nicht gerade ein Schnäppchen.


18350 & 16340 Akkus

Die kürzeren Akkus sind nicht sehr verbreitet. Wir benutzen einige Laser, wekche mit 16340 Akkus betrieben werden, sowie einige Taschenlampen mit 18350 Akkus. In diese passen auch die etwas kleineren 16340, andersrum passen die 18350 nicht in die Laser.

Keeppower ist meines Wissens nach der einzige namhafte Hersteller für 18350 Akkus. 16340 habe ich bisher nur in der No-Name Variante gefunden. Vor ca. 2 Jahren hatte ich 10 Stück davon gekauft. Bisher sind die Dinger unauffällig auch wenn die Kapazität recht klein ist (700mAh). Bei Zellen mit größeren Kapazitätsangaben dürften diese allerdings nicht den Tatsachen entsprechen. 


14500 & 10440 Akkus

Auch bei den 3,7V Li-Ion Varianten der AA und AAA ist die Auswahl nicht sehr groß. Auch in dieser Größe stellt Keeppower Akkus her. Diese haben eine Kappazität von 1000mAh. Etwas günstiger mit 900mAh sind die 14500 von Trustfire zu empfehlen. 

Und dann gibt es noch so Merkürdigkeiten wie die 14500er für die Led Lenser P5R.2 und P5R. Diese Typen haben tatsächlich + und – Pol an einer Seite des Akkus untergebracht, mit nur 1 mm Abstand auf gleicher Höhe. Wie kann man so etwas nur bauen? Wenn die Feder in der Tailcap der Lampe etwas verrutscht, beispielsweise bei einem Sturz, wird diese einen lustigen Kurzschluss einleiten. Ich habe bei meinen P5R.2 und P5R mit der Zange die +Pole in den Tailcaps rausgebrochen und betreibe die Lampen jetzt mit normalen 14500 Akkus.

Die Auswahl an 10440 ist noch überschaubarer. Wir verwenden hauptsächlich Trustfire Akkus mit 300mAh in dieser Größe. Als Alternative fallen mir nur noch die efest mit 350mAh ein. Die Laufzeit ist bei den Trustfire um einiges länger als mit den Led Lenser Akkus, welche bei den M3R mitgeliefert wurden. 


21700 & 26650 Akkus

Es gibt ja immer mehr Taschenlampen mit größeren Akkus. Das hat den unschlagbaren Vorteil größerer Kapazitäten. In meiner Fenix PD36R ist ein 21700 mit 5000mAh verbaut. Die Zelle ist nur 3mm dicker und 5mm länger als ein 18650 Akku. Alternativ könnte man auch zwei 18650 Akkus verbauen und hätte dann noch mehr Kapazität (max. 7200mAh), allerdings wäre die ganze Lampe dann viel größer.  Bisher nutze ich nur die Fenix Akkus in dieser Größe. Die einzige Alternative, die ich auf die Schnelle finden konnte ist von Keeppower. Dieser Akku ist ca. 7,00€ billiger als der Fenix 21700. Beide haben 5000mAh.

In der Größe 26650 verwenden wir bisher nur einige Akkus von efest. Auch diese haben 5000mAh. Alle oben genannten Akkus sind von guter Qualität. Bisher hat kein Akku an Kapazität verloren, allerdings setzen wir diese Größen noch nicht sehr lange ein. Älter als 1,5 Jahre ist noch keiner dieser Akkus.


Ladegeräte

Um neuen Strom in den leeren Akku zu schieben gibt es mehrere Möglichkeiten. Einige Taschenlampen verfügen über die Möglichkeit den Akku in dieser zu laden. Das hat den Vorteil, dass man den Akku nicht herausnehmen muss. Meist ist eine USB-Buchse zum laden verbaut. Bei vielen dieser Lampen funktionert das allerdings nicht wirklich gut. Entweder ist der Ladestrom sehr klein, somit dauert das Laden unnötig lange. Oder die Ladekennlinie ist nicht sauber und der Akku altert unnötig schnell oder wird nicht vollständig geladen.

Led Lenser verbaut an manchen Lampen magnetische Ladekabel, welche an das Ende der Lampe andocken. Auf den ersten Blick mag diese Idee recht sexy erscheinen. Auf den zweiten Blick ist das nicht besonders lustig, vor allem, wenn der Akku fest verbaut ist wie bei der X21R. Wenn der Akku leer ist, ist er leer. Ziemlich blöd wenn man eigentlich Light Painting machen will.

Bei einigen Lampen funktionert das Laden über die USB-Buchse zwar ganz gut, die Fenix PD36R schiebt 2,5A in den Akku, aber für mich stellt das immer nur ein Notlösung dar. Viele USB-Ladegerät können diesen Strom gar nicht liefern. Viele USB-Kabel sind für diesen Strom nicht ausgelegt.

Die bessere Methode ist das Laden der Akkus in einem guten Ladegerät. Ich verwende im Moment XTAR VC4Nitcore I4 und Nitecore D4 Universalladegeräte. Es gibt allerdings etliche gute Alternativen wie zum Beispiel das Fenix ARE-A4. Diese Ladegeräte laden die unterschiedlichsten Akkus auf, 1,2V NiMH und 3,7V Li-Ion unterschiedlichster Größen. Alle Akkus aus diesem Beitrag passen in diese Ladegeräte. Und das Ganze auch gleichzeitig. Ich kann also in einem Slot eine 1,2V AAA eneloop und in einem zweiten Slot den dicken 26650 mit 3,7V laden. Die XTAR Ladegeräte werden über einen USB-Port mit Spannung versorgt. Dabei ist darauf zu achten, dass das USB-Ladegerät genug Strom zum Ladegerät liefern kann. Ich habe immer 4 Laderäte an einem 4-Port-Ladegerät von Anker. Zur Not kann man diese Ladegeräte auch während der Fahrt zur Light Painting Location im Auto benutzen wenn der schusselige Light Painter vergessen hat die Akkus vorher zu laden.

Die Ladegeräte von Nitecore und Fenix werden direkt mit 240V Netzspannung betrieben, somit ist in jedem Fall sichergestellt, dass der Strom hoch genug ist. 

All diese Ladegeräte haben vernünftige Ladekennlinien. Die Akkus werden möglichst schonend und gleichzeitig schnell geladen. Wenn die Akkus voll sind “überladen” diese Ladegeräte die Akkus nicht. Über das Display lässt sich kontrollieren wei hoch Spannung und Ladestrom sind. Nach dem Ladevorgang zeigt das Display die geladene Kapazität für jeden Slot an. Somit lässt sich einfach überprüfen wie stark ein Akku schon von der ursprünglichen Kapazität verloren hat. Einige dieser Ladegeräte, wie zum Beispiel das XTAR VC4, können unter Umständen auch Akkus wieder reanimieren, die unter die Entladeschlussspannung entladen wurden. Ob das funktioniert hängt allerdings stark vom Alter des Akkus sowie davon ab wie stark der Akku entladen wurde. Aber einen Versuch ist es immer wert.

Wie im Bild zu sehen habe ich die Ladegeräte in einen Koffer eingebaut. Der Koffer wird über eine Anschlussleitung versorgt. Somit lässt sich der ganze Kram leicht transportieren und ist sofort vor Ort wieder einsatzbereit. Die Ladegeräte habe ich mit Klettband im Koffer besfestigt. Somit kann ich einfach eines davon herausnehmen wenn nur das kleine Besteck mit auf die Light Painting Reise kommt.


Aufbewahrung & Transport

Auch für die Aufbewahrung der Akkus und Batterien benutze ich einen der oben erwähnten Koffer. Für die 18650 und 18350 benutze ich diese modularen Halter. Leider sind diese nicht für andere Größen erhältlich. Von den Dingern kann man einfach so viele zusammen stecken wie man braucht. Die meisten 18650 Akkus halten sicher darin. Für Akkus und Batterien in den Größen AA/14500 und AAA/10440 verwende ich zwei der im Abschnitt über die NiMH-Akkus zu sehenden Boxen. In diesen finden 20 AAA bzw. 10440 Akkus und 32 AA bzw. 14500 Akkus Platz. In einer Box habe ich die 1,2V NiMH Akkus in der zweiten die 3,7V Zellen untergebracht. 

Geladene Akkus stecke ich mit dem Pluspol nach oben in die Halter oder Boxen, leere Akkus mit dem Pluspol nach unten. Somit muss ich nach dem Light Painting Ausflug nicht alle Akkus in das Ladegerät stecken.

Oftmals werden diese halbtransparenten Boxen für zwei oder vier Akkus als Zugabe mitgeliefert (im Titelbild in der Mitte). Diese Boxen sind oft nach kurzer Zeit kaputt weil die Verschlüsse abreißen. Außerdem passen manche Akkus nicht in die Schachteln, vor allem 14500er in die Boxen für AA Akkus. Also extra kaufen würde ich diese Dinger jedenfalls nicht, egal wie niedrig der Preis dafür auch sein mag.

Um nur einige Akkus auf den kurzen Light Painting Ausflug mitzunehmen habe ich die im Bild zu sehenden Boxen mit dem 3D-Drucker ausgedruckt. Falls Du diese Boxen selbst drucken willst kannst Du die Dateien über den Download-Link herunterladen.

Gedruckt habe ich die Boxen mit ecoPLA neon-grünneon-orange und neon-gelb. Hotend 205°C, bed 40°C, 60mm/s. Als Verschluss habe ich diese Neodym Magneten eingesetzt. Die Löcher sind genauso groß wie die Magneten. Um sie einzusetzen empfiehlt es sich die Boxen auf ca. 50°C zu erwärmen, dann gehen die Magneten einfacher rein. Über den Link kannst Du die STL Dateien als Zip-Archiv in den Größen AA – AAA – 18650 herunterladen.

Immer genug Ladung im Akku und allzeit gutes Licht

Sven

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