LIGHTPAINTING MIT DER RGBW TASCHENLAMPE
Die Anzahl der (brauchbaren) RGBW Taschenlampen ist recht überschaubar. Außerhalb des Lighpainting fallen mir nicht so viele Einsatzzwecke für Taschenlampen mit mehreren, farbigen LEDs ein. Einige Taschenlampen wie die Led Lenser P7QC oder die Walther Pro PL75MC gibt es schon seit einigen Jahren. Diese können allerdings nur die Farben der verbauten LEDs emittieren. Mischfarben werden genauso wenig emittiert wie Farbwechsel, Fading oder Ähnliches. Dann gibt es noch diese unsägliche RGB Critter. Diese stellt zwar sehr schöne Farben dar und kann lauter lustige Farbwechsel, Strobe und Fading Modes, allerdings kann man diese Taschenlampe nicht vernünftig bedienen. Diese Lampe ist völlig unbrauchbar, mein Exemplar liegt mittlerweile in der Mülltonne. Zuvor habe ich die LED ausgebaut. Vielleicht finde ich ja irgendwann eine Möglichkeit diese in ein Taschenlampen Gehäuse einzubauen.
Vor Kurzem habe ich die Wurkkos WK40 gekauft. Im blödsinnigen Black Friday Verkauf gab es diese für schlanke 31€. Aktuell muss man ca. 36€ nach China transferieren um die Taschenlampe sein Eigen nenne zu können. Inklusive 21700 Akku erhöht sich der Preis auf 40€. Man kann auswählen ob die Taschenlampe mit oder ohne Akku verschickt wird. Geliefert wurde die Taschenlampe nach 11 Tagen, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
QUALITÄT UND LIEFERUMFANG
Die Verarbeitungsqualität ist gut, das hätte ich bei dem niedrigen Preis nicht erwartet. Die Taschenlampe liegt gut in der Hand. Die WK40 ist 123 mm lang, hat einen Kopfdurchmesser von 33 mm und wiegt ohne Akku 125 g. Die WK40 passt in die Adapter von Light Painting Paradise und in den Universal Connector. Allerdings kann man den vorderen Ringschalter zum Verstellen der Helligkeit nicht erreichen wenn die Taschenlampe in einem der Adapter steckt.
Im Kopf der WK40 ist ein USB C Ladeport eingebaut. Ein hochwertiges 60 cm langes Kabel war ebenso im Karton wie ein passender Diffusor und ein kurzes Akkurohr für 20350 Akkus. Wozu das gut sein soll erschließt sich mir nicht. Diese Akkus sind kaum erhältlich. Wurkkos verkauft allerdings welche. Zwei Stück kosten 11€. Als ich die Taschenlampe bestellt habe waren die Akkus allerdings ausverkauft. Mittlerweile kann man sie wieder bestellen.
BEDIENUNG
Bedient wird die WK40 mit zwei Schaltern. Am Kopf ist ein Ringschalter mit vier Stufen verbaut. Mit diesem wählt man die Helligkeit in den Stufen Low, Med, High und Turbo. Diese Einstellung ist unabhängig vom Modus der Lampe. Dieses Konzept gefällt mir ausgesprochen gut. Über den Schalter am hinteren Ende der Taschenlampe schaltet man diese Ein und wechselt zwischen den verschiedenen Gruppen und Modi. In der Gruppe 1 leuchtet nur die weiße LED, die WK40 verhält sich in dieser also wie ein „normale“ Taschenlampe. Mit einem Doppelklick des hinteren Schalters schaltet die WK40 in den Strobe. Mit einen einfache Klick wieder zurück in den Dauerlichtmodus. Der Strobe läuft ebenfalls in der gewählten Helligkeit und mir jeder der voreingestellten Farben. Ärgerlich ist allerdings, dass der Strobe keine gleichmäßig Frequenz hat. Diesen Bike Strobe kann man kaum sinnvoll im Lightpainting einsetzen.
In der Gruppe zwei werden neben weiß auch die Farben blau, rot und grün dargestellt. Darüber hinaus dann die Mischfarben mit 50%, also rot und blau = lila, rot und grün = orange sowie blau und grün =türkis. Die eingestellte Farbe wird automatisch gespeichert. Somit kann man die WK40 wirklich gut im Lightpainting verwenden.
In der Gruppe 3 gibt es mehrere Farbwechsel Modi. Mode 1 ist Colour Fading. In diesem Mode kann man durch Klick auf den Schalter das Fading stoppen. Die WK40 läuft dann in dieser Farbe bis man erneut auf den Schalter klickt. Leider wird die Farbe nicht gespeichert. Nach dem Aus- und wieder Einschalten beginnt das Fading wieder bei Rot. Die anderen Modi sind Strobe Modi mit RGB oder RGBW wie im Bild ganz oben. Diese Modi sind nicht besonders interessannt. Besser wäre es, wenn man zwei oder drei Farben selbst auswählen könnte.
EMITTER
Verbaut sind eine Luminous SST 20 weiß, eine SST 20 660 nm rot sowie jeweils eine SST 10 für blau und grün. Laut Beschreibung hat die weiße LED 6000K. In meinem Exemplar ist eine SST 20 mit 4000 K und somit einem hohen CRI von 95 verbaut. Das ist sehr erfreulich, auch wenn es sich um ein Versehen von Wurkkos handeln dürfte. die Farben sind gut, vor allem das 660nm Rot gefällt mir. Blau und Grün sind „normale“ LED Farben. Ein „deep blue“ wäre schon irgendwie cooler, allerdings funktioniert damit die Farbmischung nicht so gut wie mit dem mittleren Blau. Durch den recht großen Abstand zwischen den LEDs funktioniert die Farbmischung nicht perfekt. Gerade, wenn man aus kurzem Abstand etwas anleuchtet sieht man dann beide Farben. Hier wäre ein kleinerer Kopf, wie bei den Emisar D4 Taschenlampen, in Kombination mit einer „floody optic“ wesentlich besser.
FAZIT
Alles in Allem gefällt mir die WK40 wirklich gut. Auch wenn es einige Kritikpunkte gibt, ist die Taschenlampe jeden Euro wert. Bestellen kann man die WK40 auf der Homepage des Herstellers. In Europa ist mir keine Bezugsquelle bekannt. Bei Aliexpress ist der Preis aktuell einige Euro höher.
Allzeit gutes, buntes Licht
Sven
Sven Gerard, Jahrgang 1969, geboren und aufgewachsen in Berlin. Er fotografiert seit frühester Jugend mit großer Leidenschaft. Neben dem fotografischen Erkunden zahlreicher beeindruckender verlassener Orte, widmet er sich seit mittlerweile 10 Jahren intensiv dem Lightpainting. Sein umfangreiches Wissen teilt er auf seinem Blog „Lichtkunstfoto.de“, weiteren Publikationen und in seinen Workshops. Darüber hinaus organisiert er Veranstaltungen zum Thema Lightpainting, wie „Light Up Berlin“. Gerard lebt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in Berlin und hat einen erwachsenen Sohn.
Sven Gerard was born in 1969 and grew up in Berlin. He has been a passionate photographer since his early youth. In addition to photographically exploring numerous impressive abandoned places, he has been intensively involved in light painting for 10 years now. He shares his extensive knowledge on his blog ‘Lichtkunstfoto.de’, other publications and in his workshops. He also organises events on the subject of light painting, such as ‘Light Up Berlin’. Gerard lives in Berlin with his partner and has a grown-up son.