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Light Painting – Ausleuchtung von Räumen und Landschaften

 

Es werde Licht – Ausleuchtung der Light Painting Szene

Ohne gezielte Ausleuchtung der Ruine auf dem Oybin wäre hier nicht viel zu sehen. Ob der Größe der Anlage war das nicht ganz so einfach, um es mal vorsichtig auszudrücken. Alleine hätte ich das vermutlich nicht auf den Kamerasensor bekommen. Die Ruine wurde gleichzeitig von Marla, Gunnar und mir ausgeleuchtet. 

Welche Lichtquellen und Arbeitsweisen wir in unseren Light Painting Bildern einsetzen und was darüber hinaus möglich ist werde ich in diesem Artikel beschreiben.

Viele Light Painter leuchten ihre Szene entweder gar nicht aus oder haben offensichtlich keinen guten Plan wie sie gezielt schönes Licht in ihre Szene bringen. 

Diese Erfahrung habe ich auch oft bei unseren Workshops gemacht. Viele Teilnehmer wissen wie man einen Orb dreht oder andere Lichtfiguren erstellt, aber bei der sauberen Ausleuchtung der Umgebung haben sie Schwierigkeiten. Ich hoffe, dieser Beitrag ist für den Einen oder die Andere hilfreich um demnächst bessere Light Paintings auf den Sensor zu malen auf denen auch der Ort, an den sie 300 Kilometer gefahren sind, angemessen dargestellt wird. 

Wie bei fast allen anderen Techniken im Light Painting auch ist, gerade bei diesem Thema, noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ohne viel Übung wird das nichts! Auch wenn Du Dir diesen Artikel zwanzigmal durchliest wirst Du kein besserer Light Painter. Das wirst Du nur wenn Du viele Light Painting Bilder machst, Deine Ergebnisse kritisch betrachtest und aus Deinen Fehlern lernst. 


Natürliches Licht

Genau genommen hat das natrülich nicht soviel mit Light Painting zu tun, aber man kann zuweilen gar nicht vermeiden, dass der Mond oder restliches Sonnenlicht die Szene erhellt. Also kann man das auch bewusst in sein Light Painting einbauen. Einige geschätzte und erfolgreiche Kollegen arbeiten fast ausschließlich mit restlichem Sonnenlicht in der blauen Stunde oder mit dem Licht des hellen Vollmondes. Für mich wäre das zwar Nichts, aber deren Bilder sind ja deshalb nicht weniger „wert“ weil sie nicht mit der Taschenlampe durch den Wald gelaufen sind.

Dieses ist eines meiner wenigen Bilder welche auschließlich vom Mond beleuchtet wurde. Mit Light Painting hat dieses Bild nichts zu tun. Ich habe nur den Auslöser der Kamera betätigt und gewartet bis der Mond die Pyramide ausreichend beleuchtet hatte. Allerdings hätte ich in der Belichtungszeit von 180 Sekunden nebenbei noch einen Orb oder eine andere Lichtfigur ins Bild malen können.  

Da man mit dieser Methode abhängig vom Mond und der Bewölkung ist finde ich das für mich nicht sehr interessant. Die Einschränkungen sind einfach zu groß.


Gesteuertes Licht

Diese Bild sieht gar nicht so sehr anders aus als das der Pyramide, oder? Allerdings war der Mond hier schon längst untergegangen. Das orange Licht im Himmel ist restliches Sonnenlicht und Lichtverschmutzung. Mit bloßem Auge war das nicht zu sehen. Der Sensor der Nikon D750 hat das aber sehr wohl „gesehen“. Das weiße Licht hinter den Bäumen stammt vom Leuchtturm auf dem Kap Arkona. Das Licht im Vordergrund wurde von mir mit zwei Taschenlampen ins Bild gemalt. Ansonsten wäre dort alles schwarz wie die Bäume im Hintergrund.

Sieht auf den ersten Blick einfach aus, oder? Es wäre auch recht einfach gewesen wenn ich denn direkt an die beiden abgestorbenen Bäume herangekommen wäre. Leider war das nicht möglich, ich wäre im Morast versunken. Hier mal ein Bild von oben:

Die Kamera stand ca. 15 Meter entfernt. Näher dran wäre das Stativ versunken. Also war ich gezwungen die beiden Bäume aus dieser Entfernung auszuleuchten. Eine normale Taschenlampe wäre dafür ungeeignet weil ich eben nicht nur die beiden Bäume mit dem Licht getroffen hätte. Ich habe hier eine LEP Lampe* benutzt. Durch den sehr engen Lichtkegel konnte ich das weiße Licht nur genau auf die Bäume emittieren.

Den Vordergund habe ich mit einer Emisar D18** ausgeleuchtet. Diese hatte ich auf ca. 3000 Lumen eingestellt und habe dann sowohl von der linken als auch der rechten Seite relativ flach auf das Schilf geleuchtet. An der Kamera hatte ich ISO 100 eingestellt, der Blendenring des Nikkor 17-35 stand auf 8. 

Die Ausleuchtung der Bäume mit der LEP Lampe hat ungefähr 1 Minute gedauert, die Ausleuchtung des Vordergrundes ungefähr 2,5 Minuten. Die gesamte Belichtungszeit betrug 257 Sekunden. Für dieses Bild habe ich ungewöhnlich viele Versuche benötigt bis es einigermaßen meiner Vorstellung entsprochen hat. Diese Ausleuchtung war alles andere als einfach, auch wenn ich mittlerweile sehr viele Erfahrungen sammeln konnte. Entweder war es zu hell, zu dunkel, fleckig oder ungleichmäßig. Die meisten weniger erfahrenen Light Painter hätten vermutlich entnervt aufgegeben oder eben ein nicht so gutes, „sauberes“ Ergebnis akzeptiert. 

*LEP – Laser Excited Phosphor. Vereinfacht gesagt wird mit einem Laser eine Phosphorschicht zum Leuchten angeregt. Diese Schicht emittiert dann weißes Licht welches durch eine Linse stark gebündelt austritt. Diese Lampen haben somit trotz des relativ geringen Lichtstroms von 500 bis 800 Lumen eine große Reichweite von 1000 bis 1500 Metern. Gelegentlich werden diese Lampen als White Laser bezeichnet, obwohl das rein technisch nicht korrekt ist. Es gibt (bisher) keinen echten  weißen Laser.

** Die Emisar D18 ist eine Lampe in der Größe einer 300 Milliliter Getränkedose mit 18 LED’s. Erhältlich ist die Lampe in verschiedenen Konfigurationen mit einem maximalen Lichtstrom von 14000 Lumen direkt beim „Hersteller“ Hank Wang in China. Diese Lampe ist keine normale Taschenlampe! Diese Lampe solltest Du nur kaufen wenn Du bereits Erfahrungen mit Hochleistungstaschenlampen sammeln konntest. Zum Kaufpreis kommen dann noch 19% Einfuhrumsatzsteuer hinzu wenn du die Lampe beim Hauptzollamt Deines Vertrauens abholen darfst. 

Unter „normalen“ Bedingungen gelingt eine halbwegs vernünftige Ausleuchtung allerdings auch mit normalen Taschenlampen. Hier kam eine stinknormale 1000 Lumen-Taschenlampe zum Einsatz. Zuerst hatte ich rote Farbfilterfolie am Lampenkopf befestigt und die Treppe flach von vorne ausgeleuchtet. Nachdem ich die Farbfilterfolier entfernt hatte habe ich dann die Bäume von unten ausgeleuchtet und die Lampe dann für einige Sekunden hinter Erik gehalten. 

Grundsätzlich ist es einfacher eine kleine Szene, die man komplett begehen kann, auszuleuchten als das große Moor aus dem Bild oben.


Lightpainting heißt Bewegung

Eine Ausleuchtung von einer einzigen Position, gerne hinter der Kamera stehend, wirkt meist flach und langweilig. Und weil Licht mit der Entfernung quadratisch abnimmt wird die Ausleuchtung von Bildteilen in größerer Entfernung mit dieser Methode kaum gelingen. Grundsätzlich ist es besser mit der Lampe durch die gesamte Szene zu laufen und alle Teile aus gleicher Entfernung anzuleuchten. Dann nimmt das Licht nur auf dem Weg zur Kamera quadratisch ab und nicht auch noch auf dem Hinweg. Umso weiter sich der Light Painter von der Kamera entfernt desto schwächer wird das Licht, welches der Kamerasensor aufzeichnet. 

Einfach ausgedrückt: Umso weiter ich von der Kamera weg bin desto langsamer bewege ich mich und die Taschenlampe. Im Beispielbild bin ich beiderseits der Treppe mit der Taschenlampe von unten nach oben gelaufen und habe nach links und rechts geleuchtet. Dabei habe ich mich in Schlangenlinien bewegt und bin kontinuierlich langsamer geworden. Wichtig ist hierbei die Lampe immer mit dem eigenen Körper zu verdecken damit die Lampe selbst nicht im Bild sichtbar wird. Da man mit dieser Technik unweigerlich den eigen Schatten ins Bild malen würde ist es ebenfalls wichtig diese Schatten wegzuleuchten in dem man alle Stellen, über die man gelaufen ist, beleuchtet. Am Leuchtturm ist die Orientierung durch die Treppe und eben den Leuchtturm recht einfach. An anderen Orten ist das zuweilen etwas schwieriger nicht die Übersicht, vor Allem, die Position der Kamera, zu verlieren. Darüber hinaus sollte man kurz darüber nachdenken wie stark die jeweiligen Teile im Bild das Licht reflektieren. Der weiß gestrichene Leuchtturm reflektiert das Licht stärker als der Rest der Szene. Ich habe also den Leuchtturm kürzer angeleuchtet als den Rasen und die Sträucher.


Oder doch lieber statisches Licht?

Ich nutze gerne statisches Licht in den Light Painting Bildern. Es ist meist recht aufwändig die passenden Positionen für die Lampen zu finden, wenn man diese gefunden hat ist das Bild allerdings denkbar einfach reproduzierbar. In diesem Bild hatten wir rote Led-Scheinwerfer in der oberen Etage platziert. Diese haben wir mit Funkfernbedienungen gesteuert um nicht dauernd hoch und runter laufen zu müssen. Im Raum hinter unserem Model Lisa waren zwei kleine RGB Stablampen platziert. Diese liefen die gesamte Belichtungszeit mit. Die untere Etage haben wir mit zwei Led Lenser X21 ausgeleuchtet. 

Gerade zur Ausleuchtung kleinerer Bereiche, welche nur mit viel Aufwand erreichbar sind, ist es sehr hilfreich einfach Lampen fest zu platzieren. Die Fenster im Führerstand des Baggers waren nur über einen weiten Weg zu erreichen. Also haben wir zwei kleine orange Lampen im Führerstand platziert und einfach leuchten lassen bis das Bild dann letztendlich im Kasten war. Da wir mehrere Versuche gebraucht haben hätte ich mehrmals hoch und wieder runter klettern müssen. Da wäre mir ziemlich schnell die Lust vergangen das Bild zu wiederholen bis es gut genug ist. 

Für derartige Ausleuchtungen sind kleine Taschenlampen mit Diffusoren oder auch Campinglampen wie die Fenix CL09 oder CL26R gut geeignet. Diese strahlen ein sehr diffuses Licht aus und halten die Helligkeit sehr stabil. Led Scheinwerfer funktionieren im Prinzip auch gut, allerdings sind diese gewöhnlich für 240V. Um diese mobil nutzen zu können ist ein Umbau sowie eine externe 12V Stromversorgung nötig. 

Die komplette Szene mit statischem Licht ins Light Painting zu malen ist in den meisten Fällen kaum sinnvoll. Der Aufwand für die Einrichtung des Lichts sowie die Anzahl der benötigten Lampen wäre in den meisten Fällen viel zu groß. Um aber einzelne Teile auszuleuchten ist das in vielen Fällen sinnvoll und zeitsparend einsetzbar. Hier noch einige Beispielbilder:

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Beleuchtung mit der Lichtfigur

Genau wie beim Mondlicht was man nicht ausschalten kann, beleuchtet oftmals die Lampe für die Lichtfigur zwangsläufig die Umgebung mit. Im Beispielbild kommt ein Teil des Lichts von den Lichtern der Stadt, ein Teil von der grünen Lampe am Orb Tool und der Rest von indirekter Beleuchtung mit einer weitern Taschenlampe. Je nach Art des Tools, der Helligkeit der verwendeten Taschenlampe und der Bewegungsgeschwindigkeit wird unterschiedlich viel Licht in die Umgebung der Lichtfigur abgegeben. In jedem Fall sollte man darauf achten, dass die verschiedenen Lichtquellen von der Helligkeit und den Farben zueinander passen.


Indirekte Beleuchtung

In kleineren Räumen oder, wie im Beispielbild, stark reflektierenden Oberflächen  erzielt man recht einfach eine saubere, gleichmäßige Ausleuchtung in dem man indirekt beleuchtet. Entweder man leuchtet gegen die der Szene gegenüberliegende Wand oder die Decke, den Boden oder alles gleichzeitig. Das hängt von der Beschaffenheit des Raumes ab. Eine allgemeingültige Vorgehensweise gibt es nicht. Dabei ist immer zu beachten ob die Wand oder Decke die Farbe des Lichtes verändert. Eine glebe Wand reflektiert dann auch gelbes Licht wenn man mit einer weißen Lampe gegen diese leuchtet.

Auch farbiges Licht wird unter Umständen durch die Farbe der reflektierenden Oberfläche verändert. Meist ist es sinnvoll die Taschenlampe zu bewegen um eine wirklich gleichmäßige Ausleuchtung zu realisieren. Sollte keine geeignete Fläche als Reflektor zur Verfügung stehen benutzen wir einen 80 cm großen Faltreflektor. Diese Methode hat den Vorteil, dass man den Reflektor während der Ausleuchtung bewegen kann und somit das Licht besser steuern kann. Diese Reflektoren sind leicht und kosten kein Vermögen. Hier mal ein Link zu Amazon. Meist benutzen wir die (neutrale) weiße Seite des Reflektors. Mit der goldenen Fläche erzielt man eine wärmere Lichtstimmung, ähnlich eines Sonnenuntergangs. 

Hier wurde der Raum durch indirektes Licht und zusätzlich duch eine Straßenlaterne ausgeleuchtet. Durch letztere entstanden die Schatten des Fensterrahmens auf den Schaltschränken. 

In den meisten Fällen wäre eine Ausleuchtung nur durch indirektes Licht relativ langweilig. Im oberen Beispielbild hatte ich zusätzlich auf der rechten Seite in Richtung Kamera direkt beleuchtet. Zusätzlich wurde auch hier ein Teil der Szene durch die Lichter der Stadt durch das Fenster erhellt. 


Aus welcher Richtung kommt das Licht?

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Wie bereits oben erwähnt ist es grundsätzlich keine gute Idee von hinter der Kamera in die Light Painting Szene zu leuchten. Jede andere Richtung ist spannender. Die Strukturen der Brücke wären überhaupt nicht spannend wenn ich nur von vorne nach hinten geleuchtet hätte. Davon abgesehen wäre im hinteren Teil der Brücke kaum noch Licht angekommen. Die Brücke ist über 60 Meter lang. 

Im ersten Schritt habe ich die Brücke von hinten nach vorne mit der Fenix LR35R ausgeleuchtet. Am Lampenkopf hatte ich ein blaues Farbfilter sowie einen Back Light Scanner befestigt (dazu später mehr).

Ich lief damit die gesamte Brücke ab. Hinter unserem Model Jennifer blieb ich kurz stehen, schaltete die Lampe aus, vor ihr wieder ein und lief bis direkt vor die Kamera. Um so näher ich an die Kamera kam desto schneller lief ich. Wer mich kennt weiß, dass ich natürlich nicht gerannt bin. Ich ging immer von einer Schwelle zur nächsten. Im hinteren Bereich blieb ich dann für jeweils einige Sekunden stehen. Je weiter ich nach vorne ging desto kürzer verweilte ich dann auf den Schwellen bis ich die letzten 10 Meter gelaufen bin ohne stehen zu bleiben.  Nach dem dritten Versuch hatte ich dann einen schlanken Fuß. Auf den Schwellen zu laufen ist kein großes Vergnügen.

Im zweiten Schritt leuchtete ich mit rotem Licht flach an beiden Seiten von vorne nach hinten. Auch hierbei lief ich mit der Lampe die Brücke entlang, einmal links und dann nochmal rechts. Für jeden Versuch lief ich also ca. 360 Meter. Macht bei 3 Versuchen ca. 1 Kilometer Fussmarsch. Über den Weg vom und zurück zum Auto rede ich erst gar nicht. Die Brücke liegt mitten im Nirgendwo. Light Painting ist kein Ponyhof. 

Es geht aber auch einfacher. Hier wurde die gesamte Szene nur mit einer einzigen Lampe ausgeleuchtet. Mit dieser stand ich hinter dem Model und leuchtete für einige Sekunden Richtung Kamera. Die Lampe selbst war durch unser Model Dominic verdeckt. Das Muster entstand durch ein kleines Gitterblech, welches ich vor die Lampe gehalten hatte. Zuvor hatte ich noch etwas Nebel in den Tunnel geblasen damit hinter dem Model ein Lichtschein sichtbar wird.

Mit Gegenlicht macht man meist nicht viel falsch. Das wirkt fast immer spannend. Aber übertreiben sollte man mit solchen Bildern trotzdem nicht. 

Bei der Ausleuchtung größerer Bereich im Freien empfiehlt es sich in den meisten Fällen in einem Winkel von 100 bis 120° schräg zu beleuchten. Im Beispielbild bin ich einmal links neben der Kamera in Richtung des Baumes gelaufen und einmal auf der rechten Seite. Ich habe jeweils im gleichen Winkel jeweils nach innen sowie auf dem Rückweg nach außen geleuchtet. Aus diesem Grund ist das Licht in der Mitte „doppelt“, also heller. Die Idee dahinter war den Blick des Betrachters vom Vordergrund zum Baum zu ziehen. Wären Bereiche links oder rechts heller als der Baum würde der Blick abschweifen.

Hier kam wieder die bereits oben erwähnte Emisar D18 als einzige Lichtquelle zum Einsatz. Mit dieser habe ich auch den Baum ins Bild geleuchtet. Ich bin in ca. 3 Meter Entfernung halb um den Baum herumgelaufen und habe dabei die Lampe langsam nach oben und unten bewegt. Der Baum ist ungefähr 12 Meter hoch.


Back Light Scanner

Basierend auf dem Original Back Light Scanner vom geschätzten Pala Teth habe ich vor einiger Zeit mehrere Varainten für verschiedene Taschenlampen auf dem 3D Drucker gedruckt. Mit dem Back Light Scanner ist es möglich Gegenlicht zu erzeugen, ohne dass die Lichtquelle selbst im Bild sichtbar ist. Und das ohne, dass ein Model oder ein Gegenstand die Lichtquelle verdeckt. Im Bild des Kraftstofftanks ist das gut zu sehen. Ich bin mit dem Back Light Scanner einmal den 60 Meter langen Tank von hinten nach vorne gelaufen und habe das komplette Ding damit sauber und gleichmäßig ausgeleuchtet und die Strukturen hervorgehoben. 

Von Vorteil ist hier eine sehr leistungsstarke Taschenlampe wie die Fenix LR35R mit maximal 10000 Lumen. Das rostige Metall reflektiert nicht viel Licht, der Durchmesser des Tanks beträgt ca. 7 Meter. Die Fenix hatte ich in die Stufe „high“ mit 3000 Lumen geschaltet und bin recht langsam gelaufen. Der Blendenring des 12mm Laowa stand auf 11, an der Nikon D750 hatte ich ISO 50 gewählt.

Am Besten funktioniert diese Technik wenn man mit dem Back Light Scanner in der Mitte des Raumes arbeitet. In der Vertikalen ist das meist recht einfach. Bei 7 oder 10 Metern Höhe wird das dann allerdings horizontal schwierig, ich bin nur 1,89 Meter groß, plus ausgesteckten Arm ist dann bei ca. 2,5 Meter Schluss. Im Bild mit den beiden Gunnars hatte ich den Scanner ganz leicht nach oben gekippt. Übertreiben darf man das allerdings nicht sonst sieht man die Lichtquelle dann eben doch im Bild.

Grundsätzlich kann man die Lichtquelle auch mit einem Stück Karton oder Ähnlichem abdecken. Allerdings ist es damit schwierig alle Seiten gleichzeitig und gleichmäßig zu beleuchten.


Welche Taschenlampen sind geeignet?

Grundsätzlich erleichtert es die Ausleuchtung wenn die verwendete Taschenlampe einen hohen Lichtstrom hat. Umso größer der Bereich, der ausgeleuchtet werden soll desto mehr Licht brauche ich, oder eben mehr Zeit. Darüber hinaus ist für die direkte Ausleuchtung eine Taschenlampe mit einem weiten, gleichmäßigen Beam vorteilhaft. Neben der bereits oben erwähnten Emisar D18 sind fokussierbare Taschenlampen, wie die leider nicht mehr erhältliche Fenix FD65, zur direkten Ausleuchtung bestens geeignet. Um das Licht von Taschenlampen mit normalen Reflektoren wie der Sofirn SP36 diffuser zu machen befestige ich Backpapier vor dem Lampenkopf. 
Andere Lampen wie die großen, schweren und teuren Led Lenser X21R oder MT18 sind zwar grundsätzlich ebenfalls gut zur Ausleuchtung geeignet, allerdings stört mich bei diesen Lampen, dass sie sehr schnell unnötig die Helligkeit runterregeln. Dem kann man bedingt durch Aus- und wieder Einschalten abhelfen. Mich nervt so ewtas allerdings. Darüber hinaus stört mich an diesen Lampen der fest verbaute Akku sowie der recht geringe Farbwiedergabeindex der verbauten LED’s. Bei den Fenix oder Emisar kann ich einfach die Akkus wechseln wenn sie leer sind. Der CRI der Emisar leigt bei 95, der der Fenix dürfte bei ca. 90 liegen. Zu diesem Thema findest Du meinen Artikel hier.

Von links nach rechts:

– Led Lenser X21R – max. 5000 (bei halb gedrücktem Schalter) 3200 Lumen in der Stufe „high“ – 1440g – 399€

– Fenix FD65 – 3800 Lumen – 435g – 169€ – nicht mehr lieferbar

– Fenix LR35 – 10000 Lumen -380g – 199€

– Emisar D18 – 10000 bis 14000 Lumen, je nach verbauten LED’s – 480g – ab 99$ plus Versand und Steuer/Zoll

– Sofirn BLF SP36 – 5600 Lumen – 430g – 70€

– Fenix FD30 – 1000 Lumen – 140g – 75€

– Emisar D4V2 Kupfer – 3000 bis 4300 Lumen, je nach verbauten LED’s – 225g (Aluversion 112g) ab 89$ plus Versand und Steuer/Zoll

Gewichtsangaben inkl. Akkus

Für die indirekte Beleuchtung, Gegenlicht hinter Personen oder die Arbeit mit dem Back Light Scanner spielt es keine große Rolle ob der Lichtkegel weit oder eng ist. Gerade für die Arbeit mit dem Back Light Scanner kann man eigentlich nicht genug Lumen haben. Da steckt meist die Fenix LR35R mit ihren brutalen 10000 Lumen drin. Somit kann ich mit geringen ISO Werten (geringes Bildrauschen) und kleiner Blende (Schärfe / Tiefenschärfe) arbeiten und muss trotzdem nicht 20 Minuten mit der Taschenlampe durch die Landschaft oder den großen Raum laufen.

Auch kleinere Taschenlampen wie die Fenix PD36R mit 1600 Lumen kann man durchaus sinnvoll zur Ausleuchtung einsetzen wenn der Bereich nicht allzu groß ist. Das hat den Vorteil, dass man weniger schwere Ausrüstung zur Location schleppen muss. 
Darüber hinaus setze ich auch kleinere Lampen wie Emisar D4V2 oder Noctigon KR4 ein. Diese sind klein, leicht und brutal hell. Nachteil ist, dass sie sehr schnell sehr heiß werden und deshalb die Helligkeit schnell herunter regeln. Hier hilft es dann auch nicht viel die Lampe kurz auszuschalten. Die volle Helligkeit leifert sie erst wieder wenn die Temperatur gesunken ist. Außerdem ist die Bedienung dieser Lampen recht speziell, um es mal vorsichtig auszudrücken. Für Einsteiger sind diese Lampen nicht zu empfehlen.

Mit kleineren Fokus-Lampen wie der Fenix FD30 gelingt die gezielte Ausleuchtung kleinerer Bereich perfekt. Man kann den Lichtkegel genau auf die zu beleuchtende Fläche einstellen. 

In diesem Sinne wünsche ich Dir allzeit gutes Licht
Sven

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